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Wachs schmelzen: Zur Erwärmung des Bienenwachses sind vor allem Töpfe mit Griff und Vertiefung zum Ausgießen geeignet. Ideal sind auch doppelwandige Töpfe, die mit Wasser befüllt werden: z.B. Wachs-Gießtopf aus Aluminium oder Wachs-Gießtopf aus Edelstahl. So wird das Wachs schonend erwärmt, bis es flüssig ist. Die Temperatur sollte dabei zwischen 72°C und 75°C liegen. Höhere Temperaturen können nach dem Gießvorgang zu Bläschenbildung und Verformungen der Kerzen beim Abkühlen führen. Die schönsten Kerzen erhält man mit reinem, bzw. geklärtem Bienenwachs.
Wachs gießen: Das flüssige Bienenwachs sollte langsam und in einem Zug in die Gießform gegossen werden, bis der obere Rand erreicht ist. Ein Nachgießen ist nur wenige Sekunden danach möglich, ohne dass unterschiedliche Wachsschichten sichtbar werden. Um Risse im Wachs zu vermeiden, sollte das Wachs bei Raumtemperatur abkühlen. Dieser Prozess kann je nach Größe und Form der Kerze einige Stunden dauern. Vor allem bei Kerzen mit feinen Verzierungen ist das vollständige Aushärten besonders wichtig.
Dochte nacharbeiten: Der Docht wird nach dem Aushärten des Wachses an der Unterseite bündig abgeschnitten und an der Oberseits bis auf ca. 1 cm Länge gekürzt. Damit der Docht nicht ausfranst und beim Anzünden besser brennt, kann die Spitze zusätzlich in Wachs eingetaucht werden.
Die Dochtgröße hängt einerseits von der Größe und Form der Kerze und andererseits von der Art und der Reinheit des Wachses ab. Eine dünne Kerze sollte immer auch einen dünnen Docht erhalten, sonst brennt die Kerze zu schnell ab oder rußt stark. Eine dicke Kerze hingegen benötigt einen dicken Docht, damit die größere Flamme gleichmäßig brennt. Ansonsten brennt lediglich das Wachs in der Mitte ab, während ein Rand stehen bleibt und die Flamme versiegt nach einiger Zeit.
Vor der Herstellung einer größeren Menge an Kerzen, sollte der passende Docht mithilfe einer Brennprobe ermittelt werden.
Wir empfehlen folgende Richtwerte bei der Verwendung von reinem Bienenwachs:
Gegossene Kerzen allgemein
Kerzendurmesser in cm
Dochtstärke
0,1 - 0,4
Nr. 0
0,5 - 1,4
Nr. 1
1,5 - 2,4
Nr. 2
2,5 - 3,4
Nr. 3
3,5 - 4,4
Nr. 4
4,5 - 5,4
Nr. 5
5,5 - 6,4
Nr. 6
6,5 - 7,4
Nr. 7
7,5 - 8,4
Nr. 8
8,5 - 9,4
Nr. 9
9,5 - 10,4
Nr. 10
10,5 - 13,4
Nr. 12
13,5 - 15,4
Nr. 14
15,5 - 17,4
Nr. 16
18,5 - 19,4
Nr. 18
ab 20,5
Nr. 20
Gedrehte Kerzen aus 57 cm langen Kerzenplatten
Anzahl Kerzenplatten
Dochstärke
1
2
3
Tischkerzendurchmesser in cm
2 - 3
Kerzengießformen sollten nach der Nutzung sowie beim Auftreten von fehlerhaften Stellen auf der Kerzenoberfläche von Wachsrückständen gereinigt werden. Bei neuen oder bereits benutzten Gießformen kann auch durch die in der Produktion verwendeten Trenn- und Silikonöle ein öliger Film auf der Gießform entstehen, welcher entfernt werden sollte.
Zum Reinigen sollte die Gießform zunächst mit warmen Wasser und ein wenig Spülmittel abgespült werden. Die Außenseite lässt sich mit einem feuchten Tuch säubern, innen kann das Silikon mit einer weichen Zahnbürste gereinigt werden. Nach dem Ausspülen mit Wasser kann die Gießform entweder mit einem fusselfreien Tuch oder an der Luft getrocknet werden.
Vor dem Einsatz der Kerszengießform muss diese innen komplett trocken sein. Wassertropfen führen zu Fehlstellen auf der gegossenen Kerze.
Kerzengießformen sollten immer so gelagert werden, dass sie sich nicht verformen können. Wir empfehlen, die Gießformen auf einem geraden Untergrund zu lagern und nicht übereinander zu stapeln. Flache Gießformen werden im Ganzen liegend gelagert, während Rundformen stehend gelagert werden sollten. Eine Ausnahme sind dabei die langen Tischkerzen-Formen, die vorsichtig liegend gelagert werden können. Um das Einstauben der Gießform zu vermeiden, kann diese in Frischhaltefolie eingewickelt werden. Um Verformungen vollständig auszuschließen, kann das zuletzt gegossene Kerzenwachs während der Einlagerungszeit in der Gießform verbleiben.
Die Gießform sollte an einem kühlen und trockenen Ort gelagert werden.
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